Lebensbilder von der Straße – Kurzportraits
Lebensbilder von der Straße
Kurzportraits
Siegbert
Nach der Volksschule habe ich Elektriker gelernt. Mit 18 bin ich nach Berlin abgehauen – wegen der Bundeswehr. Die Feldjäger wollten mich holen. Aber ich wollte meine Freiheit. Die habe ich schon zuhause nicht gehabt. » mehr
Klaus
Seit meiner Geburt ist mein rechter Arm spastisch gelähmt. Meine Mitschüler hänseltenmich deswegen und gaben mir den Spitznamen „Kralle“. » mehr
Michael L.
Früher waren meine Kumpels und ich der Schrecken auf jeder Kirmes. Es gab immer richtige Schlägereien. Im Suff natürlich. Die ganze Clique war so drauf. Einige sind für Jahre im Knast gelandet. Ich hatte nur kurz das Vergnügen, danach war ich geheilt. » mehr
Erna
Wir waren acht Geschwister, zuhause war immer Tohuwabohu. Bis das Jugendamt uns alle in Kinderheime in der Umgebung steckte. Ich kam mit meiner Schwester nach Borken. Es war furchtbar. » mehr
Werner
Seit zwölf Jahren lebe ich in einer Wohnung mit nur einem Zimmer: Sofa, Küche, Waschbecken – alles auf 14 Quadratmetern. » mehr
Nicole
Meine Kindheit verlief wie in einem schlechten Märchen. Wechselnde Partner der Mutter, mit uns Kindern konnten die nicht viel anfangen. Alkoholexzesse, Schläge. Mit 15 für zwei Jahre ins Heim, hab da keinen Halt gefunden und bin zurück zur Mutter. » mehr
Klaus-Dieter
Früher war ich Bergknappe, später habe ich mich im Akustikbau selbständig gemacht. Als ich 25 wurde, ging meine Ein-Mann-Firma Pleite. Ich hatte 100.000 DM Schulden. » mehr
Michael W.
Bis 28 habe ich bei meiner Mutter gewohnt. Mein Vater ist früh gestorben. Die Rente war knapp, meine Mutter ging putzen. Ich habe Konditor gelernt, aber eigentlich wollte ich Koch werden. » mehr
Jörg
Meine Eltern haben sich getrennt, als ich klein war. Mit einem Jahr bin ich rein ins Heim. Mit fünf Jahren bin ich für zwölf Monate wieder zu meinen Eltern. Die wollten es noch einmal mit der Familie versuchen. Sie scheiterten. Ich also wieder rein ins Heim. » mehr
Birgit
Nach der Hauptschule wollte ich das Leben erst mal genießen. Das ging eine ganze Weile so, bis meine Eltern dafür sorgten, dass ich bei Siemens anfing. Aber nach vier Monaten musste ich wieder aufhören, weil ich allergischen Ausschlag bekam. » mehr
Günther
Nachdem mein Vater sich zur Waffen-SS gemeldet hatte, konnte unsere Mutter allein nicht mehr für uns drei Geschwister sorgen. So kam ich mit sechs ins Heim. Dort setzte es ständig Prügel. » mehr
Olive-Mary
Ich bin in Irland geboren und 1973 der Liebe wegen nach Bottrop gekommen. Über 20 Jahre war alles okay, bis zu meiner Scheidung. » mehr
Daniel
Ich hatte nie ein richtiges Zuhause. Seit meinem zwölften Lebensjahr habe ich mit meinen Geschwistern im Heim gelebt, vorher bei meinen Großeltern. » mehr
Erich
Ich hab Kellner gelernt und hab in Restaurants gearbeitet: im Bottroper Stadtgarten, im Erste-Klasse-Restaurant im Essener Hauptbahnhof und am Ostfriedhof in Gladbeck. Dann war ich eine Zeit lang Revisor bei Siemens und 13 Jahre lang Umzugshelfer. » mehr
Lothar
Nach der siebten Klasse bin ich von der Hauptschule ab. Die Lehre zum Autoschlosser habe ich geschmissen. Vier Jahre habe ich bei Thyssen malocht, dann in einer Schrauberklitsche. Arbeit war nicht so wichtig. Es waren wilde Zeiten. » mehr
Kay
Meine Mutter konnte meinen Bruder und mich nicht leiden. Meine drei Schwestern waren ihre Prinzessinnen. So war ich meistens bei Oma, lernte kochen und haushalten. » mehr
Bernhard
Mit 14 habe ich meine Eltern verlassen und bin mit dem besten Freund meines Vaters, einem Schausteller, von Kirmes zu Kirmes gezogen. » mehr